Wanderung vom Tal der Königinnen (QV) durch die Berge, vorbei am Sanktuar des Ptah und der Meretseger, nach Dier el Medina und von da nach Qurna.
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Wir nehmen euch heute mal auf die "kleine" Wanderung mit.
Wir sind ins Tal der Königinnen (QV) das auch "Biban el-Harim" genannt wird gefahren und haben uns da erst die Gräber angesehen.
Als erstes kommt man an dem Grab der Nerfertari vorbei. Das Grab der großen Königlichen Gemahlin Nefertari Meri-en-Mut die Ehefrau von Ramses II. QV 66 ist 1904 von dem Ägyptologen Ernesto Schiparelli entdeckt worden. Die J.Paul Getty Stiftung hat das Grab für fast 10 Millionen US-Dollar restauriert und 1995 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Leider ist das Grab nur noch mit Genehmigung aus Kairo, verbunden mit einer hohen Summe (es wird von 20000 LE geredet Stand 2007) und einem Eintrittsgeld von 100LE zu besichtigen
Das Tal der Königinnen (250 m x 140 m) ist etwas größer als das Tal der Könige. Hier sind die Gräber entlang des Wadis ausgerichtet und nicht wie im Tal der Könige "wahllos" verteilt.
Nun geht es weiter zum Grab von Chaemwaset QV 44
Chaemwaset war der zweitälteste Sohn von Isisnofret. Er hatte die Titel Sem Priester des Ptah, Oberster Leiter der Künstlerschaft, Oberster Leiter des Sed-Fest des Herrn der beiden Länder Usermaatre-Setepenre inne. Er war auch für die Planung und den Bau des Serapeums verantwortlich. Chaemwaset war auch als Restaurator der Altertümer bekannt. So wurde z.B. am Grabbezirk des Djoser in Saqqara gearbeitet, sowie am Grab des Schepseskaf, der Pyramide des Unas, der des Sahure, dem Sonnentempel des Niuserre und der Großen Pyramide von Giza - wie die dort gefundenen Restaurationsinschriften bezeugen. Das ganze Grab ist mit Scheiben vor den Wänden geschützt. Die Scheiben sollen die Kunstwerke vor heutigen Vandalen und Ignoranten, von denen es leider zu viele im Tal der Könige und Königinnen gibt, schützen.
Im Tal der Königinnen sind über 80 Gräber gefunden worden aber nur ca. 50 % sind eindeutig zuzuordnen. Viele der Gräber waren auch noch nicht fertiggestellt. Im Tal der Königinnen wurde ca. 500 Jahre lang gearbeitet - von der 18. bis zur 20. Dyn.. Weiter geht es zum Grab von Titi QV 52
Sie hatte die Titel Erbprinzessin, Königstochter, Schwester des Königs, große Königliche Gemahlin, Gottesmutter, Herrin der beiden Länder und Gottesmutter inne.
Nun kommen wir zum letzten Grab für heute. Das Grab QV 55 des Prinzen Amun-her-chepeschef.
Der Eingang zum Grab von Prinz Amun-her-chepeschef liegt tiefer als die anderen Eingänge und führt dann noch weiter nach unten in den Felsen. Der große Granitsarkophag für den schon jung verstorbenen Amun-her-chepeschef fällt einem als erstes auf. Er hatte den Namen von Ramses II. erst geborenem Sohn bekommen, ... damit er von seinen Taten lerne ... Ramses III. hatte vielen seiner Söhne Namen von seinen Vorgängern gegeben. In der Grabkammer des jungen Prinzen hat man auch einen 5 Monate alten Fötus gefunden (kleine Vitrine im Hintergrund rechts). Die Ägyptologen sind sich noch nicht einig warum man hier einen Fötus finden konnte, denn Amunherchepeschef ist schon als Junge verstorben. Auf dem Bild sehen wir eine Gesamtansicht des Grabes von Amun-her-chepeschef, dem vierten Sohn von Ramses III. (User-maat-re Meri-amun). Von ihm selbst ist leider nicht viel bekannt, da er schon früh als Kind verstarb.
Leider waren viele Gräber hier im Tal geschlossen wegen Restauration. Closed for Restauration ... ein Schild das wir auf unserer ganzen "Expedition" zu oft gesehen haben :( alles was für uns interessant gewesen wäre war somit in weite ferne geraten.
Nun geht unsere Wanderung weiter durch die Berge in Richtung Dier el-Medina. Auf dem Weg zurück zum Eingang (Ticket-Häuschen) seht ihr schon den Trampelpfad der von da ab in die Berge geht.
Das Heiligtum ( Sanktuar ) des Ptah und der Meretseger hat man recht schnell erreicht. Hier haben die Arbeiter die auf dem Weg ins Tal der Königinnen waren zum arbeiten ihr "Andacht" abgehalten. Ptah war der Schutzgott der Abeiter und somit brachten die Arbeiter hier ihre Opfer da.
Von hier aus seht ihr das Tal der Königinnen und es zeigt euch die Aussicht das es nicht so weit weg liegt. Das schöne Heiligtum das uns sehr überrascht hatte mit seinen noch gut erhaltenen Reliefs usw.
Hier seht ihr, dass das Heiligtum gut in der Felswand versteckt liegt und somit auch etwas geschützt lag.
Diese schönen Reliefs haben wir hier wie gesagt nicht erwartet. Hier lohnt es sich eine kleine Pause einzulegen und die Stille der Berge zu geniesen.
Von hier aus Blicken wir noch mal zurück ins Tal der Königinnen.
So nun genug Pause gemacht und weiter geht es den Berg hinauf. Das rote Gebäude das ihr da oben seht ist das Wachhaus das am Ende der Treppen errichtet wurde. Keine Angst so weit hoch gehen wir heute nicht das behalten wir uns für die nächste Tour vor.
Nun haben wir den Höchsten Punkt für heute erreicht. Von hier oben gehen wir nun wieder den Berg runter und besichtigen uns da die Gräber von Sennedjem ( TT 1 ), Paschedu ( TT 3 ) und das von Imherkau ( TT 359 )
Nach dem wir uns nun die Gräber und die Siedlung genau unter die Lupe genommen haben gehen wir weiter zum Hathor Tempel. Der Tempel von Deir el-Medina (Kloster der Stadt) wurde von Ptolemaios IV. Philopator im 3.JH. v. Chr. (222 - 205 v. Chr.) begonnen und von Ptolemaios XIII. fortgeführt aber nie vollendet. Geweiht war der Tempel den Göttinnen Maat und Hathor. Die Siedlung von Deir el-Medina war fast 500 Jahre lang bewohnt. Danach wurde der Tempel der Hathor in eine Kirche umgewandelt und christliche Eremiten nutzten die offenen Gräber als Wohnungen. Erst im siebten Jahrhundert nach Christus war der Ort endgültig verlassen worden.
Ein paar Schritte weiter kommen wir zum "Brunnenschacht". der 42 Meter tief ist. Hier hat man etwa 10.000 Ostraka (Tonscherben, die für kurze Notizen und Aufzeichnungen verwendet wurden) mit nicht literarischem Inhalt - überwiegend aus der Ramessiden-Zeit geborgen. Da diese mächtige antike Zisterne als Abfallanlage der Künstlerstadt diente hat man hier viele Informationen aus dem Alltagsleben der Bewohner gefunden. selten gibt es an einem Ort so eine Fülle an Informationen über das "normale" Leben, die Verwaltung eines Dorfes oder die kommunale Gerichtsbarkeit. Selbst Aufzeichnungen über Anwesenheit, die Länge der Arbeitstage, wann und warum ein Arbeiter unpünktlich zur Arbeit erschien oder daß ein Arbeiter zu hause blieb, weil seine Frau ihn geschlagen hatte gibt es. Es wurden Listen mit den Lebensmittellieferungen und Listen mit Dingen des täglichen Bedarfs gefunden. Ebenso Verträge und Protokolle bei Gerichtsverhandlungen und Privatbriefe.
Nun geht unsere Wanderung weiter nach Qurna. Nach ca. 15 min weiter laufen haben wir Qurna erreicht. Man kommt in der Ecke des Rammeseums wieder auf die Straße. Im Rammeseum Caffe haben wir natürlich wieder Rast bei den "Rassuls" eingelegt um unseren Durst zu stillen.
Hier endet auch unsere Wanderung für heute aber die nächste kommt bestimmt :-)
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